Wo Sie sich jetzt mit leckeren Spezialitäten aus unserer Küche verwöhnen lassen können, befand sich einst der so genannte „Schnürboden“. Jeder Schiffsneubau der Meyer Werft nahm hier seinen Anfang. Alle einzelnen Teile eines geplanten Schiffes mussten in Originalgröße aufgezeichnet werden. Weil ursprünglich mit Schnüren gemessen und gezeichnet wurde, entstand der Name „Schnürboden“.
Danach schuf man die Mallen, das sind Schablonen oder Modelle aus Holz oder Eisenblech. Sie dienten als Vorlage für die endgültigen Verbandstücke. Die Bezeichnung Mallen kommt vom mittelhochdeutschen „mal“, was Form oder Kennzeichnung bedeutet. Darum nannte man den riesigen Schnürboden auch Mallboden. Großes Können und viel Erfahrung gehörten dazu, um diese Mallen anzufertigen, denn die meist gekrümmten oder gewundenen Flächen der Verbände und der Außenhaut eines Schiffes musste man originalgetreu vorkonstruieren.
Die Werkstücke selbst wurden dann in der Schiffbauhalle nach den Modellen geschnitten, gebogen, geschmiedet oder gezimmert. Heute hat sich ein Teil dieser komplizierten Arbeit in die Büros der Konstrukteure verlagert. Mit Hilfe von Computern entstehen dort für jeden Schiffsneubau tausende von Einzelplänen und Zeichnungen, die anschließend mit einem optischen Anreißverfahren direkt auf Stahlplatten übertragen werden.